Infrastrukturentwurf

Ein Großteil der heute genutzten Gleisanlagen wurde bereits im 19. Jahrhundert errichtet. Die Spurpläne und Verkehrsanlagen spiegeln auch heute noch zum Teil nur die früheren Verkehrsbedürfnisse wieder: die Anlagen wurden zwar mehrfach erneuert, jedoch oft in alter Lage. Die Anforderungen an Bahnsysteme haben sich durch industriellen und demographischen Wandel geändert. Unter Ausnutzung der und heute zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten bieten sich Optimierungsmöglichkeiten, welche sich in Kapazitätssteigerung sowie Fahrzeitgewinn niederschlagen und mit Kostenreduzierungen nicht im Widerspruch stehen müssen.

Eine Ausgewogenheit zwischen Infrastruktur- und Betriebskosten bietet die Voraussetzung für ein volkswirtschaftlich sinnvolles Verkehrssystem. Gesamtheitliche Betrachtungen, welche die vorhandenen Verkehrsbedürfnisse, die Erschließung weitere Verkehrspotentiale, Betriebsqualität und nicht zuletzt die Wirtschaftlichkeit einbeziehen erfordern Fachkompetenz in den verschiedensten Disziplinen. Bahnkonzept analysiert den Istzustand, prüft Gestaltungsmöglichkeiten und bietet Lösungen. Insbesondere Betriebskonzepte, Trassierung sowie Leit- und Sicherungstechnik bieten Spielraum für die Planung moderner Bahnsysteme.

Aber auch Bahnanlagen, welche bereits stillgelegt oder dem Betrieb entzogen wurden, erlauben im Rahmen der Verkehrswende und der damit verbundenen Renaissance des Systems Eisenbahn Potential für einen wirtschaftlichen Bahnbetrieb. Auch hier gilt es, den Bestand mit den jetzigen und künftigen Anforderungen in Einklang zu bringen. Im Bereich der Nichtbundeseigenen Eisenbahnen und den Bahnen der ersten und letzten Meile im Güterverkehr lassen Regelwerke, welche auf die Betriebsbedürfnisse solcher Bahnen zugeschnitten sind, sichere und kostengünstige Lösungen zu.

Bahnkonzept bietet hier von der Analyse des Istzustandes, Erstellung von Betriebskonzepten, Planung sowie die Durchführung von Genehmigungsverfahren das gesamte Spektrum für eine Reaktivierung von Eisenbahninfrastruktur.

Bahnübergangsplanung

Bahnübergang Kohlenstraße der Strecke 6386 / BC in Roßwein
Bahnübergang Kohlenstraße der Strecke 6386 / BC in Roßwein

Bahnübergänge sind im System Eisenbahn eine der Schnittstellen zur "Außenwelt". Die Anforderungen an die Sicherheit der Straßenverkehrsteilnehmer ist mit den Anforderungen der Eisenbahn an einen sicheren und behinderungsfreien Bahnbetrieb zu verknüpfen. Je nach Handhabung sowie anlagen- und betriebstechnischen Rahmenbedingungen sind Betrieb und Erhaltung eines Bahnübergangs in verschiedenem Maß kostenintensiv und personalaufwendig.
Für den Umbau eines vorhandenen Bahnübergangs sind verschiedenste technische Regelwerke von Schiene und Straße sowie im Genehmigungsrecht zu beachten.

Bahnkonzept analysiert Betriebsverfahren und Anlagenzustand und leitet aus der sicherungstechnischen Aufgabenstellung die erforderlichen baulichen Maßnahmen ab. Diese werden umfassend vom Erdplanum bis zur Schrankenspitze definiert, dargestellt und monetarisiert; Straßenanlagen werden mit CARD/1 geplant. Bahnkonzept stimmt die (BÜ-)Vorhaben mit Außenstehenden (Straßenbaulastträgern, Aufsichtsbehörden, Anliegern usw.) ab und begleitet den Bauherrn durch erforderliche Genehmigungsverfahren. Bearbeitet werden die HOAI-Leistungsphasen 1 bis 6.